Politik und Diplomatie

Von: 
Juliane Petermann | Marcel Kellner
Abendvortrag Stig Förster (Bern), 55. ITMG, 4. Juni 2014, Potsdam , Foto: ZMSBw

Dass der Erste Weltkrieg zur bestimmenden Thematik des Jahres 2014 avancieren würde, war absehbar. In unzähligen Ausstellungen, Gedenkveranstaltungen und populär orientierten Publikationen wurde das Geschichtsbild des "großen Krieges" reflektiert, diskutiert und zuweilen neu interpretiert. Nun steht es an zu fragen, welche neuen Impulse von der professionellen geschichtswissenschaftlichen Forschung im Jahr 2014 zum Thema ausgehen. Einen aus militärgeschichtlicher Sicht wesentlichen Beitrag hierzu versprach die diesjährige Internationale Tagung für Militärgeschichte (ITMG), die vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) vom 2. bis 5. Juni in Potsdam unter dem Titel "Dynamik der Globalisierung. Das Deutsche Reich zwischen europäischem Staatenkonflikt und Weltkrieg 1914-18" veranstaltet wurde.

Tagungsbericht
Ein Instrument für den politischen Wandel in Europa
Von: 
Josef Holik
Das Bild zeigt osef Holik (rechts) mit seinem amerikanischen Kollegen Robert Blackwill bei Präsident Bush im Februar 1991
Die konventionelle Überlegenheit der Sowjetunion war für die westlichen Verbündeten ein Kernproblem der Sicherheit im Nachkriegseuropa. Ihr Abbau war Voraussetzung, die konventionelle Rüstungskontrolle wichtiges Werkzeug für den politischen Wandel im Kalten Krieg.
Aufsatz
Neuerscheinungen zur Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges
Von: 
Christoph Nübel
Erzherzog Franz Ferdinand mit Frau in Sarajevo 1914 - Wikimedia
Christopher Clark, Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. (Aus dem Engl. von Norbert Juraschitz) München: Deutsche Verlags-Anstalt 2013. ISBN 9783421043597; 896 S.; € 39,99. Gerd Krumeich, Juli 1914. Eine Bilanz. Mit einem Anhang: 50 Schlüsseldokumente zum Kriegsausbruch. Paderborn u.a.: Schöningh 2014. ISBN 9783506775924; 362 S.; € 34,90.
Buchbesprechung

Reichsheer; Kommunikation; Netzwerk; Militärgeschichte; Adel; Fürsten; Spätmittelalter; 15. Jahrhundert; 16. Jahrhundert; Fehde; Neusser Krieg;

Militärorganisation im Kirchenstaat des 15.Jhs. (Disseration)
Es wird die Frage gestellt, wie Militär durch die römische Kurie organisiert und zum Einsatz gebracht wird. Des weiteren soll der Personenkreis des "Militärs" untersucht und politisch eingeordnet werden. Abschließend werden die jeweiligen Interessen der beteiligten Personen oder Gruppen von Akteuren bewertet, um die mikro- und makropolitische Funktion der kirchlichen Militärorganisation zu betonen.

Römische Antike; Napoleonische Kriege; Erster Weltkrieg; Zweiter Weltkrieg;

NATO-Rüstungskooperation im Kalten Krieg, the American Civil War, Erinnerungsgeschichte 1. und 2. Weltkrieg und Nationalsozialismus in Deutschland

Der Subsidienvertrag von 1786 über die Aufstellung des „Kapregiments“ zwischen Herzog Karl Eugen von Württemberg und der Niederländischen Ostindienkompanie
Von: 
Frederic Groß
Das Bild zeigt den Obersten Theobald von Hügel, ersten Kommandeur des Regiments

Die Verschickung des Kapregiments bildet in der gängigen Meinung nicht nur den Schluss-, sondern auch den Tiefpunkt des Soldatenhandels im Herzogtum Württemberg während des 18. Jahrhunderts. Die genauere Analyse der Bestimmungen dieses Subsidienvertrages zeigt aber, dass er weit weniger einzigartig war, als bisher angenommen.

Aufsatz
Die Einschätzungen der militärischen Stärke und Planungen Frankreichs und Russlands durch den deutschen Generalstab 1894-1914. (Dissertationsvorhaben)
Von: 
Lukas Grawe
Wilhelm II. und Generalstabschef Moltke d.J. im Manöver
Mit dem Auslaufen des deutsch-russischen Rückversicherungsvertrages und dem 1894 in Kraft getretenen russisch-französischen Bündnis begann für das Deutsche Reich die Zeit einer realen Zweifronten-Kriegsgefahr. Der Eintritt des Deutschen Reichs in die „Weltpolitik“ führte ab 1900 zu wachsenden internationalen Spannungen. Seit der Ersten Marokkokrise 1905/06 stand Europa mehrfach am Rande eines Krieges. Aus diesem Grund war die militärische Führung auf genaue Informationen über die potenziellen Gegner angewiesen, um auf die neuesten militärischen und politischen Entwicklungen reagieren und die eigene militärische Planung darauf abstimmen zu können. Das Dissertationsvorhaben untersucht die Grundlagen, Entwicklungen und Bedeutungen der militärischen Einschätzungen Frankreichs und Russlands durch den deutschen Generalstab von 1894 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs.
Projektskizze

Europäische und nordamerikanische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

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