Aufsatz

Vom Kontrollverlust, Kreditkaskaden und der Wirkmacht der Söldner im Dreißigjährigen Krieg
Von: 
Tim Nyenhuis
Bellum Symbolicum. Das ist: Die erschröckliche Wirckungen deß Kriegs inn Gleichnuß fürgestellt (https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb00100388)

Der Dreißigjährige Krieg wurde schon von Zeitgenossen als zügellos und entgrenzt empfunden. Gewalt gegen Zivilisten, die Verwüstung von Städten und ganzen Landstrichen implizierte einen Kontrollverlust der Kriegs- und Feldherren über den Konflikt. Zugeschrieben wurde dies den profitorientierten Kriegsunternehmern und ihren Söldnern. Sie lebten vom Krieg und brachten mit ihrer Eigensinnigkeit und ihrem Selbstverständnis die alte weltliche und himmlische Ordnung ins Wanken.

Aufsatz
Der Politiker M. Tullius Cicero als Feldherr
Von: 
Simon Puschmann
Cistoporus

M. Tullius Cicero gilt unbestritten als ein wichtiger Politiker, Philosoph, Schriftsteller und Anwalt der Endphase der römischen Republik. Keinesfalls aber gilt er als nennenswerter Feldherr. Doch nach langjähriger politischer Tätigkeit verwaltet Cicero die Provinz Kilikien moderat und kommandiert zwei Legionen. Er verteidigt den römischen Machtbereich nach außen gegen den bevorstehenden Einfall der Parther wie nach innen gegen rebellierende Kilikier in je zwei Verteidigungs- und Angriffsphasen und wird dabei siegreich zum imperator akklamiert.

Aufsatz
Für eine neue Geschichte von Militär und Politik
Von: 
Christoph Nübel

Das Militär gilt oftmals als eine Macht, die begierig darauf ist, politischen Einfluss zu gewinnen. Dieses militärgeschichtliche Kernproblem wurde bislang unter dem Schlagwort „Primat der Politik“ untersucht, wobei „Politik“ und „Militär“ als getrennte Bereiche verstanden wurden. Heute hat sich die Forschung von diesem Thema weitgehend abgewandt. Der Beitrag plädiert dafür, „Militär“ und „Politik“ wieder ins Zentrum der Militärgeschichte zu rücken. Mit der bisherigen normativen, ahistorischen Betrachtungsweise lässt sich das Thema jedoch nicht angemessen untersuchen. Es muss neu in den Blick genommen werden – jenseits des Dualismus.

Aufsatz
Zum Auftakt des Themenschwerpunktes „Militär und Politik“, hrsg. von Wencke Meteling und Christoph Nübel
Von: 
Wencke Meteling

Die Frage nach dem Zusammenhang von Militär und Politik ist lange Zeit ein Klassiker der militärgeschichtlichen Forschung gewesen. Dann ist es ruhig um sie geworden. Dieser Themenschwerpunkt, der auf eine AKM-Jahrestagung zurückgeht, vermisst Bedeutung und Wirkmacht dieser beiden historischen Schlüsselkategorien neu. In den kommenden Monaten erscheinen neun Aufsätze, die das Problem von der Antike bis in die Gegenwart beleuchten.

Aufsatz
Regimentsloyalitäten irischer Soldaten im Ersten Weltkrieg
Von: 
Emanuel V. Steinbacher

Nationale Minderheiten wurden erst in jüngerer Zeit von der Forschung zum Ersten Weltkrieg entdeckt. Das Interesse gilt vor allem ihren Nationalitätskonflikten und staatlichen Repressionsmaßnahmen. Beides traf in speziellem Maße auf „Minderheiten-Soldaten“ (Oswald Überegger) in nationalen Armeen zu. Vorliegender Beitrag wählt eine andere Perspektive: Er fragt nicht nach dem Unterdrückungspotenzial, sondern der Integrationskraft des Militärapparats. Dies untersucht er anhand irischer Soldaten in der British Army, wobei sich besondere Loyalitätsbeziehungen zum eigenen Regiment zeigen.

Aufsatz
Die Grenzschlacht im Südabschnitt der Ostfront, 22. Juni bis 2. Juli 1941
Von: 
Roman Töppel

Am 22. Juni 1941 überfiel die Wehrmacht die Sowjetunion. Das Oberkommando des Heeres glaubte, der Feldzug würde durch die Eroberung Moskaus entschieden. Die Rote Armee hatte jedoch im Südabschnitt ihre stärksten Kräfte versammelt und leistete dort besonders zähen Widerstand. Schon in den ersten Tagen des Feldzugs konnten die Sowjets die Offensive der Heeresgruppe Süd erheblich verzögern und die deutschen Operationspläne durchkreuzen.

Aufsatz
Vor 100 Jahren wurde die heutige Bibliothek für Zeitgeschichte als Weltkriegsbücherei für jedermann zugänglich
Von: 
Christian Westerhoff

Seit vielen Jahrzehnten ist die Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart eine etablierte Anlaufstelle für Forschung, Lehre, Ausstellungsmacher, Publizisten und historisch Interessierte. 1915 in Berlin als private Kriegssammlung zum Ersten Weltkrieg gegründet, wurde sie am 21. Mai 1921 in Stuttgart als zeithistorische Spezialbibliothek der Öffentlichkeit übergeben. Bis es soweit war, mussten allerdings einige Fragen beantwortet werden. So war zu klären, wo die Sammlung langfristig untergebracht sein sollte und welche Ziele nach der deutschen Niederlage im Herbst 1918 zu verfolgen waren.

Aufsatz
The Shifting Significance of Hirose Takeo’s Man-seibashi Statue 1910s-1930s
Von: 
Nicolas Stassar
“A portrait of Hirose Takeo.” Source: Tsuboya Zenshirō, Nichiro sen’eki kaigun shashin-shū, dai ni shū [The Navy’s Photographic Album of the Russo-Japanese War, Volume 2], p. 5. Acquired via the Kokuritsu kokkai toshokan dejitaru korekushon. Copyright on the work has expired.
This article concerns itself with the construction of Hirose Takeo (1868-1905) as Japan’s first “deified war hero” (gunshin) by shedding light on the construction and unveiling of his bronze statue at Manseibashi in 1910 and the construction of a Shintō shrine for his spirit (kami) in his hometown of Taketa in 1935. I will discuss the shifting significance that Hirose played within Japanese society as arguably one of the most iconic figures of the Russo-Japanese War (1904-5). Moreover, through the analysis of the efforts that went into commemorating Hirose, this article offers insights into the nature and content of gunshin itself. I argue that the literal meaning of gunshin does not accurately reflect the actual content of the phenomenon.
Aufsatz
Verein(te) Militärgeschichte: Der Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. und die Entwicklung einer historischen Subdisziplin
Von: 
Wencke Meteling (Washington, D.C.) und Christoph Nübel (Potsdam)

Aus analog wird digital: Am 18. März 2021 findet die Tagung „Ordnung und Gewalt. Wechselwirkungen zwischen Militär und Politik in der Neuzeit“ statt. Am 25. März folgt die Podiumsdiskussion, mit der ein Vierteljahrhundert AKM-Vereinsgeschichte gewürdigt wird: „Verein(te) Militärgeschichte: Der Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. und die Entwicklung einer historischen Subdisziplin“. Beide Veranstaltungen werden digital durchgeführt.

Aufsatz
Von: 
Wencke Meteling (Washington, D.C.) und Christoph Nübel (Potsdam)

Der Prozess der Staatsbildung in Europa war seit dem ausgehenden Mittelalter eng mit der Herausbildung stehender Heere verknüpft. Spätestens ab dem 18. Jahrhundert wurden Armeen dann sogar zur Verkörperung und zum zentralen Symbol des staatlichen Gewaltmonopols. Zugleich waren und sind staatliche Gesellschaftsordnungen stets um die politische Kontrolle militärischer Gewalt bemüht.

Aufsatz

Seiten