Gibt es eine deutsch-deutsche Militärgeschichte als neuere Zeitgeschichte ?

Datum: 
Mittwoch, 9. März 2016
Ort: 
Potsdam
Deadline: 
Dienstag, 1. Dezember 2015

Die Zeitgeschichte befindet sich seit dem Ende des "Zeitalters der Extreme" (Hobsbawm) im Umbruch. Nicht zuletzt die neuen Gewalterfahrungen führen zur Neuorientierung einer Teildisziplin, deren Legitimation ursprünglich aus der Aufarbeitung der Weltkriegs- und Diktaturerfahrungen resultierte. Für die Neupositionierung spielt daher die Militärgeschichte nach 1945 eine wichtige Rolle.

Militärgeschichte als Dimension einer gesamtdeutschen Zeitgeschichte: Darum geht es in dem neuen Großprojekt des ZMSBw (ehem. MGFA), in dessen Zusammenhang der Workshop steht. Während die Militärgeschichte der ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte als vergleichsweise gut erforscht gelten kann, liegen für die 1970er und 1980er Jahre bislang nur wenige empirisch fundierte und methodisch reflektierte Arbeiten vor. Um diese Forschungslücke zu füllen und einer Militärgeschichte als Zeitgeschichte neue Wege zu weisen, sollen unterschiedliche politische, soziale, kulturelle und militärische Entwicklungen und Dimensionen beleuchtet werden. Ins Blickfeld geraten die Außen-, Sicherheits- und Rüstungspolitik ebenso wie das zivil-militärische Verhältnis einschließlich der internationalen Friedensbewegung, die Selbst- und Fremdbilder des Militärs sowie die Planungen und Führungskulturen der NVA und Bundeswehr als Teil der jeweiligen Militärallianz.

Mit dem Workshop verfolgen die Organisatoren vor allem zwei Ziele: die Debatte über die Konzeptualisierung einer neueren gesamtdeutschen Militärgeschichte anzustoßen sowie dazu einzelne (interne und externe) Projekte zu diskutieren. Wie lässt sich die Methodendiskussion über die deutsch-deutsche Geschichtsschreibung für die Militärgeschichte fruchtbar machen (und umgekehrt)? Wie gehen wir mit der Quellenproblematik um? Welche Chancen, welche Risiken liegen in einer gegenwartsnahen "gesamtdeutschen" Militärgeschichte?

Der CFP richtet sich an Historiker/innen, aber auch an Wissenschaftler/innen anderer Disziplinen, und ist für international vergleichende oder transnational angelegte Ansätze offen.

Das ZMSBw übernimmt die Unterkunfts- und Reisekosten für Referenten/innen in Anlehnung an das Bundesreisekostengesetz.

Die Publikation der Workshop-Beiträge in einem Sammelband ist momentan nicht vorgesehen.

Vorschläge für einen 20-minütigen Vortrag mit einem Abstract und der üblichen Kurzbiografie werden per E-Mail erbeten an Jörg Echternkamp (joergechternkamp@bundeswehr.org).

Tagungsort:  ZMSBw, Raum H 12, Zeppelinstraße 127-128, 14471 Potsdam

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Kontakt:

Priv.-Doz. Dr. Jörg Echternkamp

ZMSBw

Abteilung Forschung

Zeppelinstr. 127-128

14471 Potsdam

joergechternkamp@bundeswehr.org